Hl. Wiborada von St. Gallen

Im Zusammenhang mit dem Wiborada-Projekt, sich im Mai/Juni 2021 eine Woche lang in die Zelle einschliessen zu lassen, befasste ich mich mit der Vita der heiligen Inklusin Wiborada von St. Gallen. Dort ist zu lesen, dass sie begnadet war, Verlorenes wie z.B. einen Schlüssel wieder zu finden. Da wir einen Hausschlüssel und einen stilvollen filigranen Fingerring vermissten, baten wir die hl. Wiborada, uns zu helfen.

Wenige Tage nach unserer Bitte zur hl. Wiborada, am 9. Juli 2020 fand Elisabeth ihren mit grossem Bedauern verlorenen Fingerring an einem völlig ungewohnten Ort, an dem sie sich weder aufgehalten noch dort gearbeitet hatte: Der Ring lag völlig unversehrt unter einer Schaltafel auf unserem Parkplatz, und zwar so, als ob er dort eigens und sorgfältig hingelegt worden wäre. Die Schaltafeln werden für gewöhnlich nur als Winterschutz in Gebrauch genommen. Ausnahmsweise wurden sie zum Anlegen eines Holzstapels umgelagert, so dass der Ring zum Vorschein kam. – Wie konnte er nur dort hingelangt sein?

Meinen persönlichen Hausschlüssel mit inhärent wertvollem Email-Anhänger meiner Heimatgemeinde Bartholomäberg an Lederband vermisste ich hingegen immer noch. Ich hatte wiederholt alles durchsucht: sämtliche Jacken, Mäntel, Handtaschen und Schuhe, in die er vielleicht vom Schlüsselbrett hineingefallen sein hätte können. Wie schmerzlich es auch ist, ich musste die Suche nach ihm aufgeben. Vermutlich war er mir nach einem Hallenbadbesuch anfangs Jahr im Winter aus meiner Hosentasche gerutscht. Zur Vorbereitung auf das Wiborada-Projekt gehören 3-wöchige Exerzitien im Alltag. Ich nahm mir dafür die Zeit vom 1. bis 21. November 2020. Obwohl inzwischen fast aussichtslos bat ich die hl. Wiborada in der letzten Exerzitienwoche nochmals um Auffindung meines Hausschlüssels. Völlig überraschend kam dieser am letzten Exerzitientag auf unerklärliche Weise an einem unerklärlichen Ort – in der Tasche einer selten gebrauchten Gartenjacke – zum Vorschein! – Meine Freude war immens!

Marlies Frast